Pflanzen kann man auf die unterschiedlichsten Arten zum Färben von Papieren und Stoffen benutzen. Man kann aus ihnen einen klassischen Farbsud erstellen, aber auch mit den Pflanzen selbst färben. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Methoden. Eine davon ist Eco Printing – also Pflanzendruck. Hierbei wird, wie der Name schon verrät, mit den Pflanzen selbst gedruckt. Ein super spannendes Thema, auf das sich Doris Reinbacher vor einigen Jahren spezialisiert hat. Sie bietet seither regelmäßig Workshops zum Thema an, auch im Ocker Studio. Wir werden uns regelmäßig in gemeinsamen DIY-Workshops dem Thema Eco Print auf Papier widmen. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
Was ist Eco Print (Pflanzendruck)?
Beim Eco Printing – auch Botanical Contact Print beziehungsweise Kontaktdruck genannt – handelt es sich um eine alte, fast vergessene Drucktechnik, mit der man Pflanzen wunderbar abbilden, aber auch spannenden Pflanzencollagen erstellen kann. Die Technik kann sowohl auf Stoffen, als auch auf Papieren angewandt werden. Gefärbt wird mit dem natürlichen Farbstoff von Pflanzen – wie beispielsweise Blättern, Blüten und Co. Konkret werden dabei ausgewählte Pflanzenteile auf das Papier beziehungsweise den Stoff gelegt, alles in eine Presse gegeben und anschließend im Wasserbad mit Beize gekocht beziehungsweise gedämpft. So geben die Pflanzen ihre Farbstoffe ab und es entstehen super spannende Pflanzendrucke.
Mir persönlich hat es vor allem das Eco Printing auf Papier angetan. Durch die Pflanzen entstehen richtig tolle Drucke und aquarellartige Farbverläufe. Die Papiere können danach für die unterschiedlichsten DIY-Projekte weitergenutzt werden. Man kann Karten und Anhänger daraus machen, sie für sein Bullet Journal nutzen oder den Druck einfach in einem Bilderrahmen ausstellen. Alles ist möglich!
Eco Print auf Papier
Du brauchst:
- Alten Kochtopf
- Zwei Holzbretter plus Schraubzwingen (daraus wird die Presse gemacht)
- Papiere (hier kannst du wirklich alles verwenden – von Papierresten bis hin zu hochwertigen Aqaurellpapieren)
- Verschiedene Pflanzen, die färben
- Essig-Eisen-Lösung (eine Mischung aus Wasser, Essig und Eisen)
„Belegte Papierblätter unbedingt fotografieren, bevor die Papierbündel ins Wasserbad wandern. So kann man im Nachhinein vielleicht noch ein wenig zurückverfolgen, welches Pflanzenmaterial man verwendet hat! Es entstehen nämlich wunderschöne aquarellartige Bilder, die mit dem mit Pflanzen belegten Papier oftmals nur mehr wenig zu tun hat!“
Eco Print – Doris Reinbacher
So geht’s:
Lege deine ausgewählten Blüten, Blätter und Pflanzenteile wie gewünscht auf dein Blatt Papier. Du kannst die einzelnen Pflanzenteile nach Lust und Laune verteilen – überlade dein Blatt jedoch nicht zu sehr. Erstelle einen Stapel, mit jeweils einer Schicht Papier, einer Schicht Pflanzenteilen, dann wieder ein Blatt Papier und darauf wieder Pflanzen und so weiter. Diesen Stapel gibst du zwischen deine beiden Holzbretter, die mit den Schraubzwingen zu einer Presse werden. Achte darauf, dass wirklich alles kompakt zusammengepresst ist, damit nichts rausrutschen kann. Die Presse anschließend in den Kochtopf mit der Essig-Eisen-Lösung legen und alles für zirka 1 Stunde kochen. Achte darauf, dass die Presse vollständig bedeckt ist.
„Möchte man eine Kontur einer Pflanze einfangen, von der man sich nicht sicher ist, ob sie farbgebende Eigenschaften besitzt, so kann man über diese Pflanze eine andere Pflanze legen, von der man weiß, dass sie auf alle Fälle färbt – wie beispielsweise Zwiebelschalen oder Kurkuma. So kann man sich sicher sein, dass die Kontur der gewünschten Pflanze eingefangen wird!“
Eco Print – Doris Reinbacher
Durch die Hitze lösen sich die Farbpigmente und durch die Essig-Eisen-Lösung werden diese auf das Papier übertragen. Die Presse nach zirka einer Stunde aus dem Kochtopf nehmen, abtropfen lassen und die Papiere herausnehmen. Die Pflanzenteile kannst du einfach entfernen und auf dem Papier sollten wunderschöne Drucke zurück bleiben. Diese dann einfach durchtrocknen lassen und fertig sind deine Eco Prints auf Papier. Aus den Papieren kannst du im Anschluss Karten, Anhänger und vieles mehr machen. Viel Spaß beim kreativ werden!
Falls du mehr zum Thema erfahren möchtest, schau unbedingt bei Doris vorbei oder komm zu unserem nächsten gemeinsamen Workshop.
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